Was steht hinter dem Altar? Warum hängt hier kein Kreuz? Steht das Taufbecken immer in der Ecke? Sind Kirchenfenster immer so hässlich? Alles Fragen, welche die Schülerinnen und Schüler des katholischen Religionskurses der Stufe 7 beschäftigte, als sie am Montag, den 6.5.2024, die Kirche St. Peter und Paul in der Innenstadt erkunden durften. Für einen Teil der Schüler:innen war dies der erste Besuch in einem Gotteshaus seit der eigenen Kommunion, vielleicht von einem kurzen Abstecher zu Weihnachten abgesehen. Und diesmal musste niemand stillsitzen und zuhören oder Lieder jenseits der eigenen Playlist singen. Vielmehr durfte man einfach selbst hinter den Altar gehen, in jede Ecke schauen und sehen, was es zu entdecken gab. Ziel der Exkursion war es, die religiös-kulturellen Besonderheiten einer Kirche einmal vor Ort kennenzulernen und ihre Funktion und Bedeutung für den christlichen Glauben bzw. den Gottesdienst aufzuklären. Als Beispiel seien hier der Tabernakel, die Osterkerze oder etwa das Taufbecken genannt.
Besonders auffällig war aus Sicht der Schüler:innen die Schlichtheit und weitgehende Schmucklosigkeit des Innenraumes, insbesondere der Fenster, was im Gegensatz zu den Erfahrungen beim Sightseeing etwa in Kirchen des süddeutschen Raumes oder dem Kölner Dom steht. Glücklicherweise zeigte sich zwischendurch die Sonne, so dass die Lichtwirkung der Fenster doch noch deutlich wurde.
Um das Seitenschiff samt Kapelle zu erklären, war ein kleiner Exkurs in die Grevenbroicher Stadtgeschichte von Nöten, den die Schülerinnen und Schüler aber Dank Materialien des Grevenbroicher Geschichtsvereins schnell nachvollziehen konnten. So wurde die Pfarrkirche direkt an das Areal des bis 1802 existierenden Zisterzienserklosters angebaut und der Chor der alten Kapelle als Seitenschiff in den neugotischen Neubau, geweiht 1920, integriert.
Auch auf die zu Beginn gestellten Fragen, fanden sich schnell die Antworten.
Hinter dem Altar stehen Besen und Putzeimer. Anstelle eines Kreuzes hängt ein wie ein Heiligenschein wirkender Leuchter über dem Altar, wie z.B. auch im Aachener Dom. Taufbecken stehen häufig in Seitenkapellen oder neben dem Altar, wo sie genügend Platz für die Familie des Täuflings bieten.
Kreativ wurde es bei der letzten Frage. Hierzu recherchierten die Schülerinnen und Schüler die Innenräume berühmter Kirchen, wie etwa dem Kölner Dom, der Sagrada di Familia in Barcelona oder der Kapellenkirche in Rottweil und gestalteten ihren eigenen Kircheninnenraum. Das Fazit: Wir brauchen mehr Farbe in der Kirche.
Vielen Dank für die Gelegenheit zur Kirchenerkundung gilt der Pfarrgemeinde Elsen-Erft, dem Pfarrbüro und besonders Frau Kames für das Aufschließen des Gotteshauses an ihrem freien Tag.
Fotos: Stadtarchiv Grevenbroich/Slg. Georg Herlitz/ Erasmus Gymnasium
Erasmus-Gymnasium Grevenbroich