Praktika in Europa

Praktika in Europa

Allgemeine Vorbemerkungen:


Ein zentrales Anliegen unserer Schule ist es, über das bloße schulische Erlernen von Fremdsprachen hinauszugehen und unseren Schülerinnen und Schüler eine tiefgehende interkulturelle wie fremdsprachliche Handlungskompetenz im Sinne eines gegenseitigen Verständnisses sowie eines europäischen Bewusstseins durch echte Begegnungssituationen (siehe auch die Rubriken „Austauschprogramme und Fahrten) zu vermitteln – und somit letztendlich einen echten Perspektivwechsel zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrund sowie im Sinne der fundamental wichtigen Vorbereitung unserer Schülerschaft auf eine europäische wie auch internationale Arbeitswelt erschien es uns als äußerst gewinnbringend, berufliche Praktika im europäischen Ausland anbieten zu können. In der Vergangenheit konnten wir einen dauerhaften Kontakt zu Oxfam in London herstellen, der es zwei bis fünf Schüler:innen gestattete, ein ein- oder zweiwöchiges Praktikum in einem Londoner Oxfam-Shop (2018/2019) zu absolvieren. Durch die Coronapandemie und den Brexit ist dieser Kontakt leider abgebrochen. Dank der Vermittlung aus der Eltern- und Lehrerschaft ist es uns seit 2022 gelungen, ein immer größeres Angebot an Praktika im europäischen Ausland zu ermöglichen. Aktuell arbeiten wir - zusammen mit den anderen Europaschulen unseres regionalen Netzwerks der Europaschulen im Rhein-Kreis Neuss - an der Etablierung eines Praktikumspools.


Unsere Schüler:innen können dabei auf zwei Wegen eine europaweite Praktikumserfahrung erlangen:


1.) Entweder sie absolvieren im Laufe der EF, Q1 bzw. Q2 ein freiwilliges Auslandspraktikum oder

2.) sie wählen im Rahmen des verpflichtenden Schülerbetriebspraktikums in Stufe 10 einen Betrieb im europäischen Ausland aus.

Die Unterkunft erfolgt stets in Gastfamilien. Seit dem letzten Schuljahr (2022/23) werden diese Schülerpraktika komplett durch Erasmus+-Schülermobilitäten finanziert.


Im Folgenden ein Überblick über die von unseren Schüler:innen in den vergangenen Jahren absolvierten Praktika in Europa:


  • Schuljahr 2017/18 und 2018/19: pro Schuljahr – je nach individuellem Wunsch – ein- bis zweiwöchiges Praktikum in den Osterferien von bis zu fünf Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe EF oder Q1 in den verschiedenen Oxfam-Filialen im Großraum London absolviert - Erasmus-Nachrichten 41 (2019), S. 20
  • Schuljahr 2019/20: Absage der fünf geplanten Praktika bei Oxfam in London aufgrund der Coronapandemie
  • Schuljahr 2020/21 und 2021/22: im Rahmen der Coronapandemie kein Angebot von Praktika im europäischen Ausland
  • Schuljahr 2022/23: Absolvierung des verpflichtenden Schülerbetriebspraktikums von zwei Schülerinnen aus der EF bei Henkel in Maribor (Slowenien) im Januar 2023
  • 2023/24: Einsatz von vier individuellen Erasmus+-Schülermobilitäten für vier zehntägige Praktika in Westport, Irland
  • a) 08.02.-17.02.24: zwei Schülerinnen aus der Q2
  • a1) Knockrooskey National School – irische Grundschule
  • a2) Kaufhaus „Carraig Donn“ in Westport
  • b) Di, 19.03.-Do, 28.03.24 zwei Schülerinnen aus der Q1
  • b1) Knockrooskey National School – irische Grundschule
  • b2) Kaufhaus „Carraig Donn“ in Westport


Erfahrungsbericht von Marina Zillmanns (Q1)


18. März 2024 – Der Beginn eines unvergesslichen Abenteuers!

 

Schon bei meiner Entscheidung für das Erasmus-Gymnasium hatte ich den Wunsch, die Welt zu bereisen. Die zahlreichen Austauschprogramme der Schule weckten damals mein Interesse und ließen den Traum entstehen, eines Tages selbst an solchen Erfahrungen teilzunehmen. Nur wenige Jahre später wurde mir dieser Wunsch erfüllt: durch ein zweiwöchiges Auslandspraktikum in Westport, einer charmanten Kleinstadt in Irland.

 

Zusammen mit einer guten Freundin tauchte ich in eine neue Kultur ein und vertiefte meine Sprachkenntnisse. Während unseres Aufenthalts lebten wir bei einer Gastfamilie, die uns nicht nur beherbergte, sondern uns auch in ihren Alltag einband. So wurden wir temporär Teil ihrer Familie. Gemeinsame Ausflüge, abendliche Diskussionen über politische Themen und das Erleben ihrer Lebensrealität waren feste Bestandteile unseres Aufenthalts. Diese intensive Erfahrung half mir, die kulturellen Unterschiede im Alltag besser zu verstehen und half mir auch bei meiner Tätigkeit am Praktikumsplatz.

 

Mein Praktikum absolvierte ich an einer Grundschule, wo ich einer Klasse zugeteilt war. Gemeinsam mit den Kindern lernte, spielte und sprach ich über ihre Probleme. Eine besondere Aufgabe war es, den Schülern meine eigene Nationalität näherzubringen, was auf große Begeisterung stieß. Die Arbeit mit den Kindern war für mich eine perfekte Wahl, da ich es liebe, mit jungen Menschen zusammenzuarbeiten.

 

Die Erkenntnisse, die ich während dieses Praktikums gesammelt habe, konnte ich später erfolgreich für meine freiwillige Arbeit in der Kinderbetreuung und andere außerschulische Aktivitäten nutzen. Die Begegnungen mit Menschen aus einer anderen Kultur gaben mir die Möglichkeit, mein eigenes Leben zu reflektieren und neue Perspektiven zu entwickeln. Besonders spannend fand ich, wie unterschiedliche Erziehungsmethoden und Denkmuster meinen Blick auf den Alltag bereichert haben.

Diese interkulturelle Erfahrung hat mein Interesse verstärkt, später international zu arbeiten oder sogar im Ausland zu leben. Es bereitet mir große Freude, neue Sichtweisen kennenzulernen und meinen Horizont zu erweitern. Zudem konnte ich während der zwei Wochen meine Englischkenntnisse durch die kontinuierliche Kommunikation auf Englisch deutlich verbessern.

 

Abschließend kann ich sagen, dass das durch Erasmus+ finanzierte Auslandspraktikum eine außergewöhnliche Bereicherung für mich war. Ich bin dankbar für die Möglichkeit, meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln, und kann jedem, der Freude am Reisen und Interesse an anderen Kulturen hat, nur empfehlen, diese einzigartige Chance zu nutzen!


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