Daniel Freund, Abgeordneter des Europaparlamentes, stand am Donnerstag, den 18. April, den Schülerinnen und Schülern der Stufe 10 am Erasmus-Gymnasium Rede und Antwort.
Dabei wurden durchaus auch kontroverse und kritische Fragen zu aktuellen Problemen der Europäischen Union gestellt. So wollte ein Schüler wissen, wie die EU in Zukunft die Korruption und das Blockadeverhalten von Mitgliedsstaaten wie etwa Ungarn eindämmen wolle. Hierzu stellte Herr Freund, dessen Arbeitsschwerpunkte im Europäischen Parlament u.a. Schutz der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sind, den Vorschlag vor, dass in Zukunft im Rat der Regierungschefs mit Mehrheit abgestimmt werden soll, da eine Konsensfindung bei 27 Mitgliedsstaaten zunehmend schwierig sei.
Auch zeigten sich die Schülerinnen und Schüler besorgt über die Bedrohung unserer Demokratie durch Rechts. Als Kind der Euregio-Region mit Wohnsitz in Aachen sprach Herr Freund, der den Europawahlkreis NRW für Deutschland als Mitglied der Partei Bündnis 90/ Die Grünen vertritt, sich klar für die Vorteile des gemeinsamen Binnenmarktes und der offenen Grenzen zwischen den Mitgliedsstaaten aus. Gerade die Erfahrungen aus dem Brexit hätten gezeigt, wie viel Deutschland und die anderen EU-Staaten von der Zusammenarbeit profitieren würden.
Allerdings kam auch das Dilemma der europäischen Bürokratie zwischen Schutz von Arbeitnehmerrechten und Umwelt auf der einen und Abbau von Wirtschaftshemmnissen auf der anderen Seite ebenso zur Sprache wie die Abhängigkeit von Russland und China bei Fragen von Energie, Computerchips und Solaranlagen. Dabei sprach sich Herr Freund für mehr gemeinsame Problemlösung der EU-Mitglieder aus und setzte sich für eine weitere Unterstützung der Ukraine ein. Die Problematik, dass Staaten wie Ungarn und Indien die Sanktionen der EU gegen Russland umgehen, verschwieg er dabei nicht.
Abschließend motivierte Herr Freund die Schülerinnen und Schüler ihr Wahlrecht für den Erhalt der Europäischen Union zu nutzen.
Erasmus-Gymnasium Grevenbroich