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März - Beratung und Prävention

Frau Weiss: Beratungsschwerpunkt Drogenprävention

Im Laufe der Schulzeit nimmt der Druck zu, man geht immer öfter mit Freund:innen raus, feiern, Spaß haben. Für manche gehört zum Spaß auch der Konsum von Drogen. Doch was tun, wenn man sich selbst dem Thema gegenüber sieht oder bemerkt, dass es im Umfeld Menschen gibt, die Rauschmittel konsumieren? Frau Weiss erklärt im Interview, inwiefern sie und das Beratungsteam eine erste Anlaufstelle sind bei Fragen und Unklarheiten, wie wichtig aber auch Prävention ist.

  • Welche Rolle haben Sie im Beratungsteam?

    Mein Schwerpunkt ist tatsächlich die Sucht Drogenprävention. Ansonsten ist das aber so, dass wir schon sehr zusammenarbeiten. Sodass ich da jetzt keine „besondere“ Rolle habe, aber Drogen-Suchtprävention ist da eigentlich mein Kerngebiet.

  • Hat also jeder ein Fachgebiet?

    Ja, also jeder hat so seinen eigenen Schwerpunkt. Frau Rheydt und Frau Frentzen zum Beispiel machen Essstörung schwerpunktmäßig. Wir kümmern uns dann auch darum, dass wir in unseren jeweiligen Bereichen Veranstaltungen organisieren und solche Sachen. Aber das ist alles immer abgestimmt. Wir treffen uns regelmäßig, um uns auszutauschen und zu gucken, wie wir was organisieren können.

  • Konnten Sie sich Ihren Schwerpunkt selbst aussuchen?

    Nein, das hat Herr Jung vor vielen Jahren für mich entschieden. Und seitdem bin ich den Drogen treu geblieben.

  • Wie müssen wir uns Ihre Arbeit vorstellen?

    Konkret sorge ich dafür, dass wir in unterschiedlichen Jahrgangsstufen Veranstaltungen anbieten können, um Suchtprävention zu machen. Das sind immer unterschiedliche Sachen, zum Beispiel hatten wir hier schonmal die Polizei oder wir hatten einen ehemaligen Süchtigen, der in die Stufen gegangen ist. Wir haben mit der Kripo und der Caritas zusammengearbeitet. Es gibt verschiedene Sachen, die man dann eben ausprobiert. In diesem Jahr war es so, dass ich die Blue App vorgestellt habe in der Stufe 9. Das ist eine richtig coole professionelle App, die auch zu verschiedenen Themen Schwerpunkten Angebote macht. Das war jetzt dieses Jahr so meine Mission und das habe ich während der Präventionstage in der Stufe 9 gemacht.

  • Gibt es in jeder Stufe dann immer einmal Präventionstage zum Thema Drogen?

    Wir schaffen nicht jede Stufe jedes Jahr, aber wir bemühen uns einfach alle Altersgruppen irgendwie abzudecken, bei denen das eine Relevanz hat. Im Grunde genommen bauen auch die Veranstaltungen aufeinander auf. Bei den ganz Kleinen gibt es erstmal sowas wie Selbstbewusstseins-Stärkung, also zuerst ganz andere Maßnahmen, die man nachvollziehen kann. Mit einem gesunden Selbstbewusstsein ist man wieder weniger suchtgefährdet und das zieht sich dann so durch die einzelnen Stufen. Und da sorgen wir dann schon dafür, dass alle Stufen berücksichtigt werden im Laufe der Zeit.

  • Was ist das Ziel dieser Tätigkeit? Warum ist sie besonders wichtig?

    Das Ziel ist natürlich möglichst im Vorfeld Schadensbegrenzung zu betreiben und auch erstmal so ein Bewusstsein zu vermitteln, denn letztendlich ist es ja so, erst wenn man sich kritisch mit Dingen auseinandersetzt, ist man in der Lage gute Entscheidungen für sein Leben zu treffen. Das ist so die Grundsatzidee. Das klappt natürlich nicht immer und in den Fällen, wo es dann nicht so gut funktioniert und wir präventiv nicht so viel ausrichten können, sind wir aber auch dafür da, hinterher dafür zu sorgen, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, wie wir diese Leute auffangen und weitervermitteln.

  • Was passiert im Ernstfall?

    Also im Ernstfall passiert vor allen Dingen Folgendes: Da darf man ganz klar auch seinen Kompetenzbereich nicht verlassen. Ich bin ja Lehrerin und ich bin kein Suchtbegleiter und habe da in dem Bereich außer ein paar Fortbildungen nichts vorzuweisen. Also, dass wir tatsächlich, wenn der Ernstfall eintritt die Kinder weitervermitteln und dafür sorgen, dass sie irgendwo aufgefangen werden und dass sie in gute und professionelle Hände kommen. Ich könnte jetzt hier keinen Drogensüchtigen therapieren. Wäre schön, aber das liegt außerhalb meiner Möglichkeiten.

  • Was gefällt Ihnen an Ihrem Aufgabenbereich am besten?

    Also ich finde das schon immer ganz spannend, auch ein bisschen mit der Zeit zu gehen und verschiedene Zugänge auszuprobieren. Einfach mal über zum Beispiel Externe, die wir an die Schule holen, mal zu gucken, wie kommen solche Sachen an. Wir hatten den Dominik Forster. Das war ja eine grenzwertige Geschichte, die manche auch ein bisschen zu viel des Guten war. Aber ich finde das schon spannend zu sehen, was man da machen kann. Was aber ein bisschen frustrierend ist, dass natürlich die Schnittmenge derer, die man wirklich erreichen sollte, nicht allzu groß ist. Weil es viele Kinder gibt, die werden in ihrem Leben wenig Berührungspunkte damit haben. Es gibt die, die sind lange über den Punkt hinaus und haben das für sich entdeckt. Und dann gibt es vielleicht so eine kleine Schnittmenge derer, die man mit solchen Veranstaltungen vielleicht nochmal wachrütteln kann. Wäre schöner, wenn man da eine andere Reichweite hätte. Aber ich glaube unterm Strich, was wichtig ist, dass wir auch im schulischen Kontext ein Bewusstsein schaffen für solche Problemsituationen.

  • Warum gefällt Ihnen der Aufgabenbereich am besten?

    Ich glaube, dass grundsätzlich wichtig ist, besonders wenn man mit Jugendlichen arbeitet, über das Fachliche hinaus auch eine gesamte Entwicklung im Blick zu behalten. Dann gibt es natürlich altersspezifische Hochstellen und ich finde das schön, wenn man sich damit beschäftigt und auch den Jugendlichen was an die Hand gibt, um Dinge für sich besser einzuschätzen. So das find ich grundsätzlich schön, weil es eben für uns auch wichtig ist, nicht nur faktische Inhalte zu vermitteln, sondern so das gesamte Kind im Blick zu behalten. Und das find ich schön und das macht mir tatsächlich auch Spaß. Das könnte theoretisch auch ein anderer Themenbereich sein. Ich habe zum Beispiel auch mal was mit Essstörung gemacht in der Schule, aber wir haben uns dann halt einfach aufgeteilt. Es gibt sicherlich viele Felder, in denen man gute Sachen machen kann.

  • Wann kommen Sie / das Beratungsteam zum Einsatz?

    Im Vorfeld planen wir. Und das ist das, was wir uns an Veranstaltungen überlegen und an Maßnahmen, die wir anbieten können. Das machen wir zusammen, haben dann irgendwelche Treffen und sprechen das ab. 


    Und dann natürlich, wenn irgendwelche Probleme auftauchen, dann sind wir dafür verantwortlich, Abläufe zu gewährleisten und da auch unsere Hilfe anzubieten. Und so wie ich das eben schon gesagt habe, Hilfe nicht in Form von Selbstüberschätzung selber das Ganze an uns zu reißen, sondern entsprechende externe Profis dazu zu holen. Da haben wir dann eben Telefonnummern, die wir weitergeben können, oder wir würden auch Kontakte herstellen und selber mal anrufen, mit den Eltern sprechen. Da gibt es dann so einen Katalog, wie man dann vorgeht.

    Es gibt grundsätzlich keine Liste mit Themen, mit denen wir angesprochen werden können. Wenn jemand Zeit zum Zuhören oder Unterstützung braucht und/oder etwas loswerden möchte, haben wir ein offenes Ohr. 

  • Welche Rückmeldungen haben Sie zu der Arbeit im Beratungsteam erhalten?

    Unterschiedlich. Also ich glaube das ist wie im echten Leben. Es gibt immer Leute, die sagen, find ich ganz interessant, sich damit mal zu beschäftigen. Es gibt auch andere, die sind zu cool für diese Welt, die brauchen das nicht und sind beratungsresistent. Da muss man sich ja nichts vormachen. Also ich würde sagen die Rückmeldungen sind gemischt. Ich habe aber unterm Strich das Gefühl, dass Schüler:innen schon wertschätzen, wenn es ein gewisses Angebot gibt. Auch wenn das nicht immer auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten ist. 

  • Welche von den Veranstaltungen, die Sie organisiert haben, fanden Sie persönlich am besten?

    Das kann ich nicht sagen, weil ich das wirklich schon viel Jahre mache. Das hat alles irgendwie immer eine Daseinsberechtigung. Das ist sehr unterschiedlich und das find ich auch wichtig unterschiedliche Dinge auszuprobieren. Es war auch spannend, als wir einen ehemaligen Alkoholiker bei uns hatten, der von seinem Leben erzählt hat. Das sehr bewegend. Das sind auch gute Sachen. Ein Präventmobil von der Caritas, das ist auch für eine andere Altersgruppe, eine andere Zielgruppe. Das ist auch sicherlich mal ein interessanter Ansatz. Also ich kann jetzt nicht sagen, dass ich einen Favoriten hätte, denn sonst würde ich dabei bleiben für eine Weile. Also es ist schon immer so, dass ich denke mal was Neues auszuprobieren, um mal zu gucken, was es so gibt und auch so ein bisschen mit der Zeit zu gehen. Die Blue App zum Beispiel, die dieses Jahr zum Einsatz gekommen ist, finde ich super. Weil ich meine ihr seid sowieso den ganzen Tag an diesen Geräten und das kann man dann für sich regeln und gucken was ist mein Thema. Dann kann man sich dann ein bisschen reinlesen und rein arbeiten. Das ist sehr modern aufbereitet. Das find ich auch gut, also es muss nicht immer das große Feuerwerk sein und für viel Geld jemand von außerhalb eingekauft werden. Manchmal sind es eben auch solche Tools, die ganz spannend sein können.

  • Wie kann man sich als Schüler:in an das Team wenden oder Sie erreichen?

    Per Mail auf jeden Fall. Ansonsten persönlich hier in unseren Heiligen Hallen einfach ansprechen. Wir haben ja jetzt sogar den neuen Raum und dann haben wir die Möglichkeit uns zusammenzusetzen und zu überlegen, was ansteht. Also sehr unkompliziert.

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