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Mai - Stichwort Nachhaltigkeit

Interview mit Besitzerin des „Pickepacke Unverpackt“ in der Neusser Innenstadt

Möchtest du damit beginnen, nachhaltig(er) zu leben? Dann fang doch bei deinem Einkauf an! Der Unverpacktladen Pickepacke Unverpackt in Neuss ist da die perfekte Unterstützung und steht für einen Trend, der nicht nur cool aussieht, sondern vor allem etwas für die Umwelt tut. Immer mehr Unverpackt-Läden, deswegen haben wir mit Ladeninhaberin Ramona gesprochen, die uns nicht nur einige Fragen beantwortet, sondern uns vor allem ein paar nützliche Tipps zum Einstieg ins verpackungsfreie Einkaufen gegeben hat.

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  1. Welches Konzept steht hinter Ihrem Laden?
    Unser („unser“, weil mein Mann und ich ihn zusammen auf die Beine gestellt haben) Laden ist ein Unverpackt-Laden. Das bedeutet, dass ein großer Teil unseres Sortimentes ohne Endverbraucher- Verpackungen angeboten wird. Als Kunde bringt man seine eigenen Behältnisse mit, in die sie dann die Ware reinfüllen. Die Mengen können frei gewählt werden. Der größte Teil unseres Sortimentes umfasst Lebensmittel. Wir bieten aber auch Körperpflegeprodukte, Reinigungsmittel, Bedarfsgegenstände und Küchenutensilien an. Diese Artikel erfüllen immer mindestens einen der folgenden Eigenschaften: Plastikfrei, ressourcenschonend / recycelt, Zero Waste oder aus nachwachsenden Rohstoffen.

  2. Ihren Laden gibt es seit Sommer 2020. Welche Kundschaft konnten Sie mit Ihrem Laden bisher erreichen? (Unterschiedliche Klientel/ Altersgruppen/Geschlechter).
    Unsere Kundschaft ist in der Regel berufstätig (Jugendliche kaufen meist für die Familie ein) oder in Rente, d. h. sie haben monatliche Einkünfte. Wir haben eher weniger Kunden unter 25 Jahren und der Älteste war bisher 88 Jahre (das ist das älteste Alter von dem ich weiß). Junge Paare, Singles, Familien kommen bei uns einkaufen und viele ältere Herrschaften, die oft nicht mehr so viel Essen benötigen und deshalb für die kleinen Mengen dankbar sind. Wir haben Kunden, die sehr nachhaltig leben, denen Bioprodukte sehr wichtig sind und die auch sonst auf Chemie, Kunststoffe usw. verzichten und auch viel selber herstellen, selber Gemüse anbauen, nähen usw. Einem sehr großen Teil ist es vor allen Dingen wichtig Müll zu reduziere und weniger Plastik in ihrem Zuhause zu haben. Wir haben auch einige Kunden, die nur für bestimmte Produkte zu uns kommen, weil sie deren Qualität besonders schätzen.

  3. Welche Produkte würden Sie neuen Einkäufer:innen in Ihrem Laden besonders empfehlen und haben Sie generell Tipps für den Übergang zum nachhaltigen Leben?
    Ich würde als erstes unsere festen Shampoos & Seifen sowie Edelstahl-Brotdosen aus folgenden Gründen empfehlen: Mit festen Shampoos und Seifen kann jeder sofort eine Menge Plastik einsparen. Plastikdosen werden mit der Zeit spröde und Mikroplastik löst sich, zusätzlich gehen Inhaltsstoffe aus dem Plastik bei Kontakt mit Fetten und Ölen in dieses über (z. B. Weichmacher), was wir dann essen - mit der Edelstahldose passiert das nicht. Außerdem sind die Edelstahldosen einem sehr, sehr lange ein treuer Gefährte. Bei den Lebensmitteln würde ich Cashewnüsse und Kaffee empfehlen. Sie sind geschmacklich sehr gut und fair trade.

    Mein Tipp zum Übergang in ein nachhaltigeres Leben ist im Badezimmer zu starten, denn das ist erstmal am einfachsten. Sofort alles auf einmal ändern zu wollen überfordert oft. Lieber langsam Schritt für Schritt, dann macht es auch Spaß. Als nächstes würde ich mir alle meine Wegwerfprodukte anschauen (Ohrenstäbchen, Küchenrolle, Abschminkpads …). Da gibt es genug Alternativen. Es gibt auch Produkte, die man einfach weglassen kann z. B. die Küchenrolle. Sie lassen sich durch Lappen und Handtücher ersetzen – das funktioniert wunderbar 😊. Dann kann man für sich festlegen auf welche Produkte man leicht verzichten kann und möchte zum Beispiel auf in Plastik eingeschweißte Lebensmittel. Es kann ja auch erstmal eine Produktgruppe sein wie etwa ein Müsli. Hat man das getan, schaut man sich nach Alternativen um. Jeder Schritt ist ein Erfolg und Erfolge machen glücklich. Wenn du denkst, dass du zu viel Verpackungsmüll im Haushalt hast, dann denke einfach darüber nach auf welche in Plastik verpackte Produkte du verzichten kannst 😊. Wir wünschen viel Spaß bei dem Feiern deiner Erfolge.

  4. Wie schätzen Sie das Preis-Leistungs-Verhältnis Ihrer Produkte im Vergleich zum regulären Supermarkt ein?
    Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist im Gegensatz zu konventionellen Markenprodukten gut. Bei vielen konventionell angebauten Markenprodukten bezahlt man viel für die Werbung und nicht für Qualität. Bioprodukte haben für den Körper und die Gesundheit einen höheren Mehrwert (bei uns ist alles bio). Einige Produkte sind bei uns auch günstiger, weil man im Supermarkt bei kleinen Verkaufseinheiten viel Geld für die Verpackung und den Verpackungsprozess ausgibt. Insgesamt befindet sich unser Preisniveau zwischen Supermarkt und Bioladen.

  5. Der Lieferservice z.B. von Supermärkten oder Restaurants ist im Moment sehr im Trend, widerspricht jedoch eigentlich dem Konzept ihres Unverpacktladens. Welche Lösungsansätze könnte es für einen nachhaltigen Lieferservice geben und bieten Sie möglicherweise schon/bald einen an?
    Es gibt zwei Möglichkeiten: Eine Möglichkeit ist die Verwendung von Pfandbehältern. Die andere die Verwendung von Papiertüten. Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Sowohl unter der Betrachtung der Nachhaltigkeit als auch des Handlings für uns und den Kunden. Pfandbehälter sind sehr aufwändig in der Rückführung, wenn es nicht ein lokales System mit Lieferung und Abholung ist. Für uns und unseren Shop wird es die Papiertüte werden. Papier ist leicht, lässt sich einfach versenden, lässt sich sehr gut recyceln und wird nicht ins Ausland gebracht (wie Plastikmüll).

  6. Wie ist Ihnen die Idee gekommen, einen Unverpackt-Laden zu gründen? War Ihnen Nachhaltigkeit schon immer eine Herzensangelegenheit oder haben Sie einfach eine „Marktlücke“ in Neuss genutzt?
    Plastikverzicht und Ressourcen sparen war uns schon lange vor der Idee unseres eigene Unverpackt-Ladens wichtig. Ich hatte vor ein paar Jahren eine Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert bekommen und daraufhin geschaut, woher so etwas kommen kann. Eine mögliche Ursache sind hormonwirksame Substanzen, die sich z. B. in Kunststoffen und Kosmetik befinden. Das wollte ich für meinen Körper dann nicht mehr. Wir haben langsam umgestellt (im Bad angefangen wie oben beschrieben) und sind dann ca. 1x Monat nach Düsseldorf in einen Unverpackt-Laden zum Großeinkauf gefahren. Wenn ich beruflich unterwegs war und in der Nähe ein Unverpackt-Laden war, bin ich dort auch immer einkaufen gegangen. Außerdem haben wir viele Produkte aus unserem Leben verbannt, die aus Gewohnheit benutzt wurden, aber ohne die es sich dann auch wunderbar leben lässt. Hätte es schon einen Unverpackt-Laden in Neuss gegeben, dann hätten wir jedoch keinen Zweiten auf gemacht.


(LG)


Wenn ihr Interesse am Unverpackt-Laden vom Ramona und ihrem Mann habt, dann schaut doch mal in der Neusser Innenstadt bei ihrem Laden vorbei.


Mehr Tipps zum nachhaltigen Einkauf, auch ohne Unverpackt-Laden in der Nähe? Kein Problem! Hier geht es zu unserem weiterführenden Artikel zum Thema „Nachhaltig Einkaufen“.


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